ID-ABFRAGE

Beitrag von Arbeitsgruppe II zum
Sechsten IPCC-Sachstandsbericht 

Der Klimawandel ist da

Der Beitrag von Arbeitsgruppe II zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGII) wurde bei der 55. IPCC-Plenarsitzung verabschiedet.

 

Der am 28.02.2022 veröffentlichte Bericht des Weltklimarats (IPCC) beschäftigt sich mit den Folgen des Klimawandels und zeichnet dabei ein beunruhigendes Bild: Der Klimawandel wirkt sich bereits jetzt auf jeden Winkel der Welt aus, und es stehen noch viel schwerwiegendere Folgen bevor, wenn wir die Treibhausgasemissionen in diesem Jahrzehnt nicht halbieren und sofort handeln. Neu an dem Bericht ist die tiefgreifende Befassung mit den Auswirkungen auf Ökosysteme, der Biodiversität und deren Auswirkungen auf die Menschheit auf vielfältigen Wirkungspfaden wie Ernährung, Gesundheit und einer wachsenden sozialen Krisenangst.

 

Je weiter die Zeit voranschreitet und je weniger Stellschrauben für eine nachhaltige Erwärmung gedreht werden, desto weniger kann sich das Klima erholen. Bildrechte: IPCC/MDR WISSEN

Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:

 

1 Der Klimawandel
ist da!

Bereits heute liegt die globale Erwärmung bei 1,1 °C und hat damit gefährliche und weit verbreitete Störungen in der Natur verursacht. Vernichtende Dürren, extreme Hitze und Rekordfluten bedrohen die Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen & Tieren. Der Klimawandel schadet der körperlichen und geistigen Gesundheit aller Menschen auf der Erde. Einige Fakten:

  • Etwa 3,3 Milliarden Menschen – das ist die Hälfte der Weltbevölkerung - gelten als besonders gefährdet.
  • Höhere Temperaturen ermöglichen die Ausbreitung von Krankheiten wie West-Nil-Virus, Lymeborreliose und Malaria sowie durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera.
  • Mindestens einen Monat im Jahr ist die Hälfte der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen.
  • Seit 2008 haben verheerende Überschwemmungen und Stürme jedes Jahr mehr als 20 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.

Tiere wie die goldene Kröte und Bramble Cays Melomys (ein kleines Nagetier) sind aufgrund der Erwärmung der Welt ausgestorben. Andere Tiere wie der Flughund, Seevögel und Korallen erleben ein Massensterben, während Tausende weitere in höhere Breiten und Höhen gezogen sind.

 

2 Eine klimaverträgliche Entwicklung ist bereits
jetzt eine Herausforderung

Menschen auf der ganzen Welt leiden längst unter der Erwärmung von 1,1 °C unter den Auswirkungen des Klimawandels. Doch selbst wenn wir die Treibhausgase reduzieren, werden die bereits in der Atmosphäre vorhandenen Treibhausgase und die aktuellen Emissionstrends einige beachtliche Klimaauswirkungen bis 2040 unvermeidlich machen. Die Klimaauswirkungen werden sowohl kurz- als auch langfristig Krankheit und vorzeitige Todesfälle erheblich erhöhen, prognostiziert der Bericht. Einige Fakten:

  • Das IPCC schätzt, dass der Klimawandel allein in den nächsten zehn Jahren 32 bis 132 Millionen weitere Menschen in die extreme Armut treiben wird.
  • Die globale Erwärmung wird die Ernährungssicherheit gefährden und die Häufigkeit von hitzebedingter Sterblichkeit erhöhen.
  • Es wurde ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund der Exposition gegenüber Rauch von Waldbränden beobachtet, und bei einem mittleren Emissionsszenario werden bis 2080 weitere 2,25 Milliarden Menschen vom Dengue-Fieber bedroht sein.
  • Psychische Gesundheitsprobleme, einschließlich Angst und Stress werden voraussichtlich zunehmen, wenn die Menschen extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.
  • Überschwemmungen werden voraussichtlich zunehmen und extremes Wetter weiterhin Millionen Menschen in Ernährungsunsicherheit treiben, da die klimatischen Veränderungen die Wahrscheinlichkeit gleichzeitiger Ernteausfälle erhöhen.

 

3 Jedes 0.1 Grad
zählt

Der Bericht warnt vor den Auswirkungen sogenannter Overshoot-Pfade, d.h. wenn die Temperatur nur zeitweise die Marke von 1,5 Grad überschreitet. Diese Temperaturüberschreitung hätte schwerwiegende und teilweise unwiderrufliche Schäden für Ökosysteme und Gesellschaften zur Folge. Gletscher beispielsweise gingen verloren und zusätzliche Arten wären vom Aussterben bedroht.Um die Rate Klimarisken so gering wie möglich zu halten, zählt somit jedes Grad an Erwärmung, dass wir verhindern können. Denn jedes prognostizierte Risiko wird gefährlicher, je höher die Temperatur steigt.

 

4 Die Ärmsten werden am
härtesten getroffen

Obwohl alle vom Klimawandel betroffen sind, sind nicht alle gleichermaßen betroffen. Der neue Sachstandsbericht zeigt, dass die Menschen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, am härtesten von den verheerenden Auswirkungen von Extremereignissen getroffen werden. Das liegt daran, dass Menschen mit geringem ökonomischem Spielraum häufig in einer besonders geschädigten Umwelt leben, die weiterhin stark vom Klimawandel betroffen ist. Darunter fallen vor allem Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika, die kleinen Inselstaaten und die Arktis. Doch der Klimawandel verschärft nicht nur die Ungleichheiten in armen Entwicklungsländern, sondern auch in reichen Industrieländern.

Die Zahl der Klimaflüchtlinge wird steigen!
In der Wissenschaft besteht mittlerweile ein großer Konsens, dass der Meeresspiegelanstieg sowie Wetter- und Klimaextreme „mittel- bis langfristig“ mehr Menschen dazu zwingen werden, ihre Heimat zu verlassen. Vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels gibt es somit keine Zweifel an einer Zunahme klimabedingter Vertreibungen. Geringere Ernteerträge in tropischen Regionen, verschärft durch eine hitzebedingt geringere Arbeitsproduktivität der ländlichen Bevölkerung, führen zu höheren Nahrungsmittelpreisen und Gesundheitsrisiken durch Mangelernährung. Weltweit sinkt schon bei 1,5 Grad Erwärmung der Mais-Ertrag. Bei zwei Grad wird es in vielen Gegenden - vor allem der Tropen - nicht mehr möglich sein, genügend Grundnahrungsmittel zu erzeugen. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, sich an diese Veränderungen anzupassen. Bei 1,7 Grad Erwärmung könnten 17 bis 40 Millionen Menschen südlich der Sahara ihre Heimat verlassen müssen, bei 2,5 Grad könnten es schon 56 bis 86 Millionen sein.

 

5 Wir müssen handeln
JETZT:

Generell zeigt der Bericht, dass Anpassungsaktivitäten in allen Erdteilen und Bereichen deutlich zugenommen haben. Doch reichen die aktuellen Anstrengungen nicht aus, um bestehende Klimawandelauswirkungen und zukünftige Risiken zu bewältigen. Um langfristig effektiver zu seien, muss vorausschauend geplant und Finanzierungslücken geschlossen werden. Die Autoren des Berichts schlagen deshalb vor, die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels, die sogenannte Klimaresilienz, zu stärken.

Schutz der Ökosysteme
30 bis 50 Prozent der Ökosysteme, also der Land- und Meeresflächen sowie der Frischwasserressourcen, müssen vor starken menschlichen Eingriffen geschützt werden. Die Natur braucht diesen Freiraum, um sich an die Erderwärmung anzupassen und langfristig weiter CO2 auffangen zu können. Derzeit sind nur 15 Prozent der Land- und acht Prozent der Wasserflächen geschützt.

Reduzierung der Treibhausgasemissionen
Umzunehmende Verluste u.a. der Biodiversität und damit einer Verschlechterung der Lage zu vermeiden, müssen dringend beschleunigte Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen rasch und deutlich gesenkt werden.

Anpassung der Städte an den Klimawandel
Der neue Sachstandsbericht unterstreicht die Notwendigkeit, dem Anpassungsbedarf der Städte an den Klimawandel Beachtung zu schenken:Ein ausgeklügeltes Wassermanagement, mehr Stadtgrün und erneuerbare Energien und weniger motorisierter Individualverkehr helfen, eine Stadt spürbar abzukühlen und weiterhin bewohnbar zu machen.

Bewusst leben
Nötig sind nach Überzeugung der Wissenschaftler auch Änderungen des Lebenswandels: weniger Fleisch essen etwa, weil für das Weiden riesige Agrarflächen gebraucht werden. Dafür werden oft Wälder gerodet, die klimaschädliches CO2 aufnehmen könnten, oder Flächen genommen, auf denen Nahrungsmittel angebaut werden könnten. Ein wichtiger Punkt sei auch eine Mobilitätswende: mehr klimaneutrales Fahrrad- statt Autofahren oder Zugfahren statt Fliegen. Und auch die Wegwerfmentalität sei ein großes Problem.

Wir sind Teil des Problems können aber auch ein Teil der Lösung sein
Wir alle kennen die Lösungen. Doch fällt es uns die Umsetzung durch unsere jahrelang erlernten Gewohnheiten so schwer. Die Klimakrise wird gemacht, durch unser Handeln. Das Problem mit der Erderhitzung haben wir selbst angerichtet.

 

 

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Unser Video fasst die wichtigsten Inhalte für Sie zusammen: 

Der Klimawandel ist da! Weltklimarat Bericht vom 28.02.2022 (IPCC)

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