Sambia: Waldschutz am Luangwa
Schaffung eines grünen Bandes für den Klima- und Artenschutz
Luangwa-Tal, Sambia*
Er bildet die Lebensader für eines der wild- und artenreichsten Waldgebiete in ganz Afrika: Der wasserreiche Luangwa Fluss. Das breite Tal ist überwiegend flach, nur an seinen Rändern wird es von teilweise steil aufragenden Hügelketten begrenzt. Diese besondere Topografie macht nicht nur die atemberaubende Schönheit dieser Naturlandschaft aus, sie verhindert leider auch die Migration der im Tal lebenden Tiere und sorgt dadurch für die hohe Populationsdichte in dem Gebiet. Wie viele andere Teile Sambias ist das Luangwa-Tal massiv von Entwaldung bedroht. Schätzungen zufolge gehen jedes Jahr eine Fläche von etwa 300.000 Hektar Wald in Sambia verloren – gefolgt von dramatischen Auswirkungen auf Flora und Fauna.
Das Luangwa Community Forests Projekt zielt darauf ab, natürliche Waldgebiete an den Flusssystemen des Sambesi und des Luangwa zu schützen und dadurch einen grünen Korridor zwischen verschiedenen Nationalparks zu schaffen. Das gelingt durch die Zusammenarbeit mit den Dorfgemeinschaften – die, die armutsbedingten Ursachen der Entwaldung bekämpft. Insbesondere soll die nicht-nachhaltige Landnnutzung durch alternative Einkommensmöglichkeiten ersetzt werden.
Das Projekt
Das Projekt wird in enger Kooperation mit den sambischen Forst- und Nationalpark-Verwaltungsbehörden umgesetzt. Aktuell, schützt es eine Waldfläche von rund 766.000 Hektar im Luangwa Tal in Sambias Ost-Provinz. In einem zweiten Schritt wird die Schutzfläche auf über 3 Millionen Hektar erweitert. Das Projekt wird damit zu einem größten REDD+ Projekte weltweit. Die jährlichen Emissionseinsparungen in CO2-Äquivalenten liegen bei rund 700.000 Tonnen. Eine weitere Aufgabe des Projektes ist die Armutsbekämpfung in der Projektregion, die zu den wichtigsten Ursachen der landesweit voranschreitenden Entwaldung zählt. Rund 69,000 Menschen in der Projektregion profitieren von den Maßnahmen des Projektes.
*Sambia
In Sambia hat der Klimawandel starke Auswirkungen. Anhaltende Trockenheit in Verbindung mit immer kürzeren aber heftigen Regenfällen bedrohen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Mehr als 60 Prozent der Menschen leben in ländlichen Gebieten und arbeiten, meist zur Selbstversorgung, in der Landwirtschaft. Die wichtigste Einkommensquelle der sambischen Bevölkerung ist die Landwirtschaft. Durch die fortschreitende Abholzung und Zerstörung des Naturraums ist ihre Lebensgrundlage jedoch zunehmend gefährdet.In den vergangenen Jahren haben ausbleibende Ernten und geringe Erträge viele Familien in Armut gestürzt. Sie führen zu einer immer größer werdenden Ernährungsunsicherheit im Land. 58 Prozent der Bevölkerung sind von extremer Armut betroffen und 40 Prozent der Kinder leiden an ernährungsbedingter Unterentwicklung.