ID-ABFRAGE

COP27 - diese Themen behalten wir 2023 im Blick

Verschoben ist nicht aufgehoben –
diese Themen der COP27 behalten wir 2023 im Blick.

Die COP 27 und auch das Jahr 2022 ist schon fast Geschichte. Doch die Themen werden uns auch in 2023 noch beschäftigen. Zum Jahresanfang wollen wir einen kurzen Rückblick auf die aus unserer Sicht wichtigsten Ergebnisse der COP27 werfen und einen kurzen Ausblick auf das neue Jahr geben.

 

Vom 6. bis 20. November 2022 fand im ägyptischen Sharm El Sheikh die 27. Weltklimakonferenz (COP 27) statt. Auf der „Conference of the Parties“ beraten sich jährlich rund 200 Staaten über notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Begrenzung der Erderwärmung. Reden von über 100 Staats- und Regierungschefs mit verschiedenen Schwerpunkten betonten die Dringlichkeit für einen wirksamen ⁠Klimaschutz.

Doch was helfen viele Reden einflussreicher Menschen mit guten Absichten, wenn am Ende doch kaum konkrete Handlungsmaßnahmen daraus entstehen? Leider sind sich viele Stimmen einig: Die COP27 lieferte zum großen Teil ein enttäuschendes Ergebnis. Noch im Oktober 2022 veröffentlichte das UN-Klimasekretariat einen Bericht, der bestätigt, dass das 1,5 Grad Ziel aus wissenschaftlicher Sicht ein reines Papier-Ziel darstellt. Aktuell reichen die nationalen Klimaschutzzusagen der Länder nur aus, um die Erderwärmung auf etwa 2,5 Grad zu begrenzen. Doch auch in diesem Jahr versäumte die Weltklimakonferenz Ambitionen für eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 °C voranzubringen.

Bei den Punkten, an denen Fortschritte erzielt wurden, wurden die meisten Umsetzungsentscheidungen auf die COP 28 im nächsten Jahr vertagt. Beispielsweise wurden auf der COP 27 verbindliche Anforderungen zur Verbesserung der Transparenz und zur Verringerung der Doppelzählung auf COP-Märkten skizziert, aber keine formelle Einigung erzielt. Diese Probleme mit den CO₂-Märkten müssen auf der COP 28 geregelt werden.

Daher werden wir unter anderem die folgenden Themen, die aus unserer Sicht wichtig für die Weiterentwicklung des Klimaschutzmarktes sind, im Auge behalten und weiterverfolgen:

ISO-Norm Klimaneutralität

Immer mehr Organisationen, Unternehmen, Dienstleistungen sowie Produkte werden mit dem Label „klimaneutral“ ausgewiesen. Um Verbraucher diesen Begriff transparenter und glaubwürdiger darstellen zu können, hat das Britische Normungsinstitut 2019 die ISO 14068 initiiert. Die ISO, mit dem Namen „Greenhouse gas management and related activities – Carbon Neutrality“, soll Anforderungen und Grundsätze festlegen, die bei der Klimaneutralität nachzuweisen sind. Mitte 2024 soll diese vorliegen.  Vor allem soll die Norm Begriffe klären und definieren, die zusammen mit `Neutralitäts`-bezogenen Behauptungen verwendet werden.

Was bedeutet Klimaneutralität und was darf man sich anrechnen lassen? Dürfen „avoided  emissions“angerechnet werden?  Somit soll eine transparente Verwendung des Begriffs „Klimaneutralität“ gewährleistet werden.

Loss and Damage

Klimabedingte Verluste und Schäden sind bereits Realität und betreffen Millionen von Menschen an der Front des Klimawandels auf der ganzen Welt, insbesondere aber diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben.  Verluste und Schäden sind nun schon seit drei Jahrzehnten Teil des Gesprächs über den Klimawandel; dennoch wurde bisher nur sehr wenig getan, um sie auf globaler Ebene anzugehen. Bei der 27. Klimakonferenz wurde jetzt beschlossen, dass es einen Hilfsfond für diese Länder geben soll. Die Planung steht jedoch noch in den Startlöchern. Wer genau in den Fond einzahlen wird und welche gefährdeten Länder schlussendlich davon profitieren werden, soll erst im Jahr 2023 konkretisiert werden. Nicht nur die EU-Staaten sollen in den Fond einzahlen, sondern auch China und die Golfstaaten.

Contribution Claims (Beitragszahlungen) als Alternative zum Offsetting (Kompensation) – „Kompensationsmarkt“ wird zum „Neutralisationsmarkt“?

 

Um die anfallenden Emissionen des eigenen Unternehmens zu kompensieren und um sich als „klimaneutral“ zu bezeichnen, werden aktuell der freiwillige Kompensationsmarkt genutzt. Dieser Mechanismus ist zwar positiv, leidet jedoch aufgrund seines missbräuchlichen Einsatzes und einiger struktureller Fallstricke unter einem schlechten Image. Umwelt-NGOs kritisieren vor allem, dass der Co2-Ausgleich keine Bemühungen zur Emissionsreduzierung zeigt. Solange jedoch „CO₂-Ausgleich“ auf die Möglichkeit hindeutet, die Emissionsreduktionen anderer „zu besitzen“, um die eigenen zu verbergen, werden Kritik und Misstrauen bestehen bleiben. Es soll von einer Logik des „Eigentums“ der Emissionen zu einer Logik des „Beitrags“ zu diesen Emissionsminderungen gewechselt werden.

Deshalb wird diskutiert, von Klimabeiträgen, statt CO₂-Ausgleich zu sprechen. Immer mehr Unternehmen richten sich auf die Netto-Null-Zukunft aus und setzen sich Ziele, um CO₂-Neutralität zu erreichen. Bei diesem Ansatz kann ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht per se klimaneutral sein, aber einen Beitrag zur globalen Klimaneutralität leisten. Klimabeiträge sind als Instrument definiert, um die Bemühungen zu beschleunigen, innerhalb einer globalen Erwärmung von 1,5 °C zu bleiben, können jedoch keine Bemühungen zur Emissionsminderung ersetzen. Unternehmen können nicht behaupten, dass sie CO₂-neutral sind, sollten aber sagen, dass sie zur globalen CO₂-Neutralität beitragen. Der Klimabeitragsmechanismus selbst reicht nicht aus, um innerhalb eines globalen Erwärmungspfads von 1,5 °C zu bleiben, sondern ist zusammen mit Reduktionsanstrengungen erforderlich, um dieses Ziel zu erreichen.

Unser Fazit:

 

Der Klimawandel und mit ihm der gesamte Klimaschutzmarkt bewegt sich rasant und unsere Regierungen, Staaten und Länder hinken hinterher und wollen nicht recht ins Handeln kommen. Daher unsere Empfehlung: Gehen Sie voran! Machen Sie mehr als die aktuell geforderten Maßnahmen und setzen Sie sich mit der Klimawirkung Ihres Unternehmens auseinander. Denn die neue, ab 2024 geltende CSRD-Richtlinie wird die Treibhausgasbilanzierung zur Pflicht für viele Unternehmen machen. Definieren und kommunizieren Sie Ihre Haltung zum Thema Klimaneutralität eindeutig und transparent. Auch wenn die ISO-Norm zur Klimaneutralität noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Verbraucher und die Öffentlichkeit bereits heute informierter und kritischer denn je. Der Ausgleich von Treibhausgasemissionen ist aus unserer Sicht nach wie vor ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, wenn auch nicht das Einzige. Überlegen Sie, was wesentlich für Ihr Unternehmen ist, in welchem Bereich in Bezug auf Klimaschutz Ihre Kompetenzen oder auch Schwächen liegen und packen Sie dort an. Finden Sie Klimaschutzprojekte mit zusätzlichem sozialem Nutzen über die Kompensation von Emissionen hinaus. Der Contribution Claim als Alternative zum Offsetting legt die Grundlage dafür.

Auch wenn die Ergebnisse und Ausblicke der Weltklimakonferenz vage sind, so zeigen Sie uns, dass wir als natureOffice mit unseren aktuellen Entwicklungen genau auf dem richtigen Weg sind, um mit Ihnen voranzugehen:

Denn mit unserer neuen Softwarelösung ecozoom und dem gleichnamigen Label sind wir auf die sich jetzt schon abzeichnenden Änderungen vorbereitet. Dass Klimaneutralität und Klimaschutz mehr ist als nur CO₂-Emissionszertifikate zu kaufen, beweisen wir tagtäglich mit unserem eigenen Klimaschutzprojekt PROJECT TOGO, in dem wir neben der Co2-Bindung mit unserer Naturwaldaufforstung noch so viel mehr tun.

Wir halten Sie stets auf dem Laufenden

Wir lieben es spannende Geschichten über UNS, UNSERE KUNDEN und unsere PROJEKTE RUND UM DEN GLOBUS in die Welt zu tragen.

 

Zurück zu unseren News

zu unseren News

Unsere Pressemitteilungen

Zu unseren Pressemeldungen

Keine News mehr verpassen!

Wir versorgen Sie monatlich mit allen wichtigen
Neuigkeiten rund um den Klimaschutzmarkt.

Abonieren Sie jetzt unseren Newsletter!

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .