Der Anfang 2022 veröffentlichte Bericht des Weltklimarats IPCC hat nochmals klargestellt, dass die Klimakrise nur durch massive Reduktionen der weltweiten Treibhausgasemissionen (THG) zu stoppen ist. Damit wächst auch der Druck auf die Wirtschaft, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Weiterhin wächst der Druck auf Unternehmen zu mehr Klimaschutz von Seiten der Kund:innen und Verbraucher:innen und nachhaltige Unternehmensziele sind darüber hinaus immer häufiger Voraussetzung für Investitionen von verschiedensten Finanzinstitutionen. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, entwickeln Unternehmen eine ambitionierte Klimaschutzstrategie und setzen diese (schrittweise) um.
Zur Unterstützung hat die Alianz für Entwicklung und Klima wir allgemeine Kriterien für die Erstellung von Klimaschutzstrategien sowie einige Beispiele für verschiedene Klimaschutzziele in einem Infostheet zusammengefasst.
Unternehmerische Klimaschutzstrategien umfassen demnach die vier Komponenten:
- Eine robuste THG-Bilanzierung nach GHG- oder ISO-Standards,
- Ambitionierte KS-Ziele und ihre Umsetzung,
- Die Einbindung von Ausgleichsbeiträgen und Qualitätsanforderungen der Zertifikate und
- Kommunikation und Transparenz darüber, sich zukunftsfähig aufzustellen.
Innerhalb von ganzheitlichen Klimaschutzstrategien ist die Minderungshierarchie zentral: Dabei wird die schnelle, maximal mögliche Vermeidung und Verminderung der eigenen THG-Emissionen ergänzt durch Strategien, die über Klimaneutralität hinaus auf eine globale Stabilisierung des Klimas abzielen, finanziell schwächere Länder und Regionen einbeziehen sowie Mehrgewinne mit anderen Dimensionen der Nachhaltigkeit anstreben.
Wegweisende Konzepte bieten Netto-Null-Strategie/Net-Zero Standard der Science-based Targets Initiative oder der Climate Mitigation Blueprint von WWF und der Boston Consulting Group (BCG). Der Entwicklungsansatz der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima betont die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit und die Notwendigkeit, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz wirkungsvoll das Klima schützen kann. Daher unterstützt die Stiftung ambitionierte Klimaschutzstrategien, die neben einer schnellen und umfassenden Reduktion der eigenen THG-Emissionen qualitativ hochwertige Ausgleichsprojekte im Globalen Süden einbindet.
Wichtige Fragestellungen für individuelle Klimaziele sind danach:
- Sind meine Klimaschutzbemühungen auf das Erreichen von globalen Netto-Null-Emissionen ausgerichtet?
- Finanziere ich einen angemessenen Mix von Minderungsmaßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels?
- Wie kann ich einen gerechten Beitrag zu den globalen Klimaschutzbemühungen leisten, der außerhalb meiner eigenen Wertschöpfungskette liegt?
- Welche Klimaschutzinvestitionen haben die größte Wirkung für die Erreichung/Unterstützung der globalen Net-to-Null-Ziele?