Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Trier entwickelte natureOffice in 2022 Lösungen für den Umgang mit dem Müll in Togo. Die Grundidee des Projektes war es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und so zu einer Vermeidung von Abfällen beizutragen. Nicht vermeidbare Abfälle werden gesammelt, um die Umwelt zu schonen und sie als sekundäre Reststoffe nutzbar zu machen. Jetzt hat das Projekt unter der Leitung von Prof. Harald Steber den Sonderpreis für internationale Lehren gewonnen.
Im Rahmen des internationalen Projekts haben die Studierenden zu Beginn über 400 Bilder von Müllsammlungen in Togo analysiert und das Material identifiziert. In Materialexperimenten haben sie die Möglichkeiten der mechanischen Verformung der Materialien erprobt und Techniken und Produkte zur Weiterverwendung der Kunststoffe entwickelt. Eine Reise nach Togo ermöglichte den Studierenden einen realen Einblick in die Situation vor Ort. Während Workshops in Kpalimé konnten die Studierenden ihr erworbenes Wissen an die Menschen weitergeben und ihnen zeigen, dass Reststoffe als Wertstoffe begriffen und in das heimische Handwerk integriert werden können.
"2018 habe ich das „Projekt Togo“ von natureOffice für die Firma beeline besucht. Der Grund des Besuches war, das Projekt kennenzulernen, um mit ihm enger zusammenzuarbeiten bei der Neutralisierung des CO₂-Fußabdrucks von beeline [...] Das Projekt ist sehr umfangreich und beinhaltet verschiedene Maßnahmen zur Trinkwassergewinnung, zu Bildung und Ausbildung in verschiedenen Berufen, sanitäre Anlagen, die Errichtung von Gemeinschaftsgebäuden und vieles mehr [...] Was für mich vom ersten Tag an offensichtlich war: Es gibt insbesondere kein Verhältnis zur Entsorgung von Kunststoffen. Ohne geregelte Müllabfuhr und Recyclinganlagen gibt es auch kaum Alternativen zum Verbrennen vor Ort. [...] Die Gesellschaft in Togo nutzt Kunststoffe noch nicht so lange und ausgiebig, wie wir das tun – und ich sah eine Chance, diesen Umstand zu nutzen, um Kunststoffe als Wertstoffe zu etablieren," berichtet Harald Steber von seiner ersten Reise und die dadurch entstandene Idee für dieses Projekt.
Aus der Entscheidung des Auswahlgremiums heißt es: „Studierende hatten dank des Projekts die Möglichkeit, ihr im Studium erworbenes Fachwissen in sozialen und ökologischen Feldern anzuwenden und ihr zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken. Das Projekt adressiert dabei gleich mehrere Nachhaltigkeitsziele der UN und zeigt auf beeindruckende Weise, wie Internationalisierung als Treiber für soziale Innovationen einen Beitrag zur Lösung der großen Gesellschaftsprobleme leisten kann.